Jahresbericht 2016

Auch das Jahr 2016 war sehr arbeitsreich, es standen die Realisierungen von umfangreichen Bauprojekten bzw. die Planung von weiteren Bauvorhaben im Vordergrund.

Grund für Diskussionen gab es immer wieder. Im Mittelpunkt der heftigen Aussprachen stand am Anfang des Jahres 2016 die Standortentscheidung für das Gemeindeamt. Da in den Gasthäusern ein unterschiedlicher Wissensstand die Grundlage zu Fehlinterpretationen zuließ, möchte ich über diesen Punkt ausführlicher berichten. 

In mehreren Gesprächen wurden zu Jahresanfang die jeweiligen Standpunkte zur geplanten Übersiedlung in das ehemalige Gerichtsgebäude erörtert, nach Prüfung aller vorliegenden Unterlagen fiel meine Entscheidung für die Anmietung. Die unterschiedlichen Berechnungen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit zur Miete des Gerichtsgebäudes wurden von der Gegenseite nicht akzeptiert. Aus meiner Sicht muss zur Wirtschaftlichkeit auch die Vorbildwirkung zur Marktbelebung in Betracht gezogen werden. Die bestehenden Häuser mit Leben zu füllen wird in den nächsten Jahren zur Aufgabe werden. Am 11. Februar 2016 fasste der Gemeinderat in seiner Sitzung den Grundsatzbeschluss, dass das ehemalige Gerichtsgebäude angemietet werden soll. Obwohl die Bediensteten des Gemeindeamtes sich gegen die Anmietung aussprachen hat sich die Politik entschieden, mit den Amtsgeschäften in das ehemalige Gerichtsgebäude der Agrargemeinschaft Frankenmarkt zu übersiedeln. 

Als nächstes wurde der Mietvertrag (monatliche Miete von € 2.900.- Euro exkl. USt.) ausgearbeitet. Da bei der Gemeinderatssitzung im Mai zur Unterzeichnung des Mietvertrages noch Unterlagen fehlten bzw. Forderungen im Sinne des Gemeindebediensteten-Schutzgesetzes eingebracht wurden, wurde dieser Tagesordnungspunkt abgesetzt. Die Arbeitsmedizinerin forderte Lärmmessungen, diese wurden von mir sofort beauftragt. Den anschließenden Prüfbericht und die darauffolgende Stellungnahme der Arbeitsmedizinerin habe ich mit weiteren Unterlagen dem Land am 6. Juni persönlich übergeben. Am 19. Juli gab es eine weitere Überprüfung des Landes vor Ort und nach Abgabe weiterer Unterlagen, welche von uns nachgereicht werden, gab es am 05. Oktober ein gemeinsames Gespräch in Linz. Am 13. Oktober kam die schriftliche Zusammenfassung, darin wird uns bestätigt, dass grundsätzlich eine Adaptierung und Vermietung sinnvoll und zweckmäßig ist, wenn die besprochenen Punkte wie eine Baukostenbeteiligung mit einer Mietdauerverlängerung auf 30 Jahre angenommen werden – d.h. eine positive Beurteilung. Am 18. Oktober fand mit dem Vertreter des Landes eine Begehung im ehemaligen Gericht statt. Es geht darum, was soll bzw. muss für die 30-jährige Anmietung am Gebäude saniert und verändert werden. Am 07. November wurde in zwei Schreiben vom Land die weitere Vorgehensweise festgelegt und die Gemeinde aufgefordert die Überarbeitung lt. Begehung planlich und auch kostenseitig dem Land wieder vorzulegen. Die überarbeiteten Kosten für den Umbau samt Einrichtung belaufen sich jetzt für die Gemeinde auf € 625.000,—, davon bezahlt uns das Land € 300.000,—. Die Agrargemeinschaft investiert nach Aufforderung des Landes für die Adaptierung des Gebäudes zusätzlich € 100.000,— und nehmen in Summe ebenso € 300.000,— für die Adaptierung in die Hand. All dies wird vom Land nun nochmals geprüft. Als nächstes soll nach der Zustimmung des Amtes der O.Ö. Landesregierung der Mietvertrag vom Gemeinderat beschlossen werden um endlich mit der Adaptierung anfangen zu können.

Gemeindeintern ist eine weitere Entscheidung zukunftsweisend, so wurde mit einem Kostenaufwand von ca. € 45.000,— ein neues EDV-Buchhaltungsprogramm angekauft, dieses wird im 2. Quartal in Betrieb genommen. Mit diesem Programm wird den gesetzlichen Anforderungen ab dem Jahr 2021 bereits wesentlich früher entsprochen und die Buchhaltung auf eine privatwirtschaftliche Buchhaltung mit Ergebnis-, Finanzierungs- und Vermögenshaushalt umgestellt. Dies bedeutet die größte Veränderung im Buchhaltungswesen seit Einführung der EDV überhaupt. 

Im Bereich des Feuerwehrwesens wurde im Jahr 2016 für die Verbesserung des vorbeugenden Brandschutzes in der Ortschaft Raspoldsedt mit einem Kostenaufwand von ca. € 25.000,-- ein Löschwasserbehälter errichtet. Ganz allgemein war es für die Feuerwehren wieder ein sehr arbeitsreiches Jahr. Speziell der Monat Juni war ein sehr einsatzstarker Monat. Extreme Regenfälle führten in Teilbereichen von Frankenmarkt doch zu erheblichen Überschwemmungen. War zuerst eher der Norden betroffen, wurde nur eine Woche später der Süden von den Unwettern heimgesucht. Der gesamte Bereich von Moos über Hauchhorn war bis zur Bahnhofstraße von massiven Überschwemmungen betroffen. Gott sei Dank waren keine Personenschäden zu verzeichnen. Diese Ereignisse zeigten jedoch, wie wichtig der Hochwasserschutz ist. Die Bereiche entlang der bereits ausgebauten Vöckla wurden trotz eines mehr als 100-jährigen Hochwassers (beschreibt den theoretischen Wert, welche alle 100 Jahre auftritt) verschont, die Schäden gingen diesmal massiv von der Freudenthaler Ache aus. 

Dies zeigt, dass die bereits weit fortgeschrittenen Planungen für ein Retentionsbecken im Bereich westlich des Sägewerkes Griesmayr die richtige Antwort zur Vermeidung von Schäden in diesem Gebiet sind. Es freut mich bekannt geben zu dürfen, dass die Planungen voraussichtlich im Jänner 2017 abgeschlossen sein werden. Danach werden die umfangreichen Bewilligungsverhandlungen und Finanzierungsgespräche geführt. Ziel wäre es, dass im Jahr 2018 mit den tatsächlichen Bauarbeiten begonnen wird und somit auch der südliche Bereich von Frankenmarkt ebenso auf einen 100-jährigen Hochwasserschutz ausgebaut ist.

Extrem gefordert waren die beiden örtlichen Feuerwehren auch durch einen Brand eines landwirtschaftlichen Betriebes in der Ortschaft Kühschinken in der Nacht vom 24. Oktober 2016. Nur durch den raschen und gezielten Einsatz konnte hier schlimmeres verhindert werden. Der Dank gilt den Feuerwehrmitgliedern auch für die Mithilfe bei den aufwändigen Aufräumarbeiten. Der Großteil der Arbeit wird unscheinbar jeden Tag geleistet. Damit diese Arbeiten auch mit den notwendigen Geräten ausgeführt werden können, ist die Marktgemeinde Frankenmarkt immer wieder bestrebt, auch das entsprechende Material zur Verfügung zu stellen. So wurde im Jahr 2015 eine Teleskopmastbühne angeschafft. Zum Gesamtkostenaufwand von ca. € 620.000,—hatte die Gemeinde lediglich einen Beitrag von € 62.000,— zu leisten.  

Dieses Fahrzeug leistet einen großen Beitrag im Einsatzfall, aber auch bei der täglichen Arbeit in der Gemeinde. Sicherlich eine absolut sinnvolle Investition zur Sicherheit von Frankenmarkt und der Umgebung. Ganz allgemein darf den Feuerwehrmitgliedern für die ehrenamtliche und zum Großteil in der Freizeit geleistete Arbeit gedankt werden, sei es im Einsatzfall, bei technischen Einsätzen, zur notwendigen Schulung oder auch für die Abhaltung von gesellschaftlichen Veranstaltungen, wodurch die Leistungen der Gemeinde erheblich reduziert werden können.

Ein massiver Schwerpunkt war und ist in den letzten Jahren der Bereich Bildung. Nach der Generalsanierung der Volksschule samt Verbindungstrakt zur Neuen Mittelschule mit einem Kostenaufwand von ca. € 1,800.000,—, der Generalsanierung der Neuen Mittelschule samt Schülerhort mit Kosten von ca. € 7,800.000,—, wurde im Juni 2016 mit dem Neubau einer 6-gruppigen Kinderbetreuungseinrichtung an der Fornacherstraße begonnen. 

Es sei hier der Familie Franz und Maria Köck gedankt, die der Marktgemeinde Frankenmarkt ein 5.000 m² großes und ideales Grundstück zum Kauf angeboten haben. So konnte nach der eingehenden Planung im Juni 2016 nach den Plänen von Architekt Dipl.-Ing. Franz Grömer aus Lochen, mit den Bauarbeiten begonnen werden. Kurz vor Weihnachten konnten die Innenputzarbeiten abgeschlossen und das Gebäude winterdicht gemacht werden. Nun kann in den Wintermonaten im Innenbereich ohne Hindernisse weitergearbeitet werden. Die Fertigstellung ist für Mai/Juni 2017 geplant. Für dieses Projekt wendet die Gemeinde wiederum beachtliche € 2,600.000.- auf. Mit diesem Projekt können die Großinvestitionen im Bildungsbereich abgeschlossen und auch die Folgekosten reduziert werden. 

Die Kindergartenstandorte im Bereich der Hauptstraße und Fornacherstraße werden danach aufgelassen und an die Besitzer zur weiteren Verwendung zurückgegeben. Die Marktgemeinde Frankenmarkt ist natürlich stets bestrebt, den Standort Frankenmarkt attraktiver zu machen. So besteht mit der Pfarre Frankenmarkt Einvernehmen, dass der ehemalige Kindergartenstandort in der Hauptstraße als Spielplatz für die Volks- und Neue Mittelschule bzw. auch den Schülerhort adaptiert werden kann. Die entsprechenden Verträge und Vereinbarungen werden voraussichtlich im Februar 2017 abgeschlossen. Dazu ist es auch notwendig, dass das bestehende Kindergartengebäude abgetragen werden muss. Auch hinsichtlich der finanziellen Kostenaufteilung besteht Einvernehmen und so kann nach positiven Gemeinderatsbeschluss im Herbst/Winter 2017 dieses Areal zum Wohle unserer Kinder umgebaut und anschließend der Spielbetrieb aufgenommen werden. Ein weiterer Punkt zur Verbesserung der Situation für unsere jüngsten Bewohner ist auch die Neuherstellung eines Spielplatzes zwischen dem Friedhof und dem neuen Feuerwehrhaus. Auch dieses Projekt ist in der Planung und soll im Jahr 2017 zumindest begonnen werden. Dafür sind im Budget für das Jahr 2017 € 150.000.- eingeplant. Diese beeindruckenden Zahlen und Projekte zeigen, dass gerade im Bereich für unsere jungen Gemeindebürger extrem viel getan und auch Geld in die Hand genommen wird. Eine personelle Änderung gab es im Bereich der Neuen Mittelschule. Durch die Pensionierung von Frau Dir. OSR. Dipl. Päd. Klaudia Rahofer wurde die Leitung der Neuen Mittelschule mit Frau Dir. Dipl. Päd. Regina Aigner nachbesetzt. Frau Rahofer dürfen wir für die geleistete Arbeit mit unseren Kindern an unserer Schule aufrichtig danken und dieser Dank gilt besonders für den geduldig und verständnisvoll ertragenen Umgang mit den Erschwernissen während der Umbauzeit. Unserer neuen Schulleiterin wünschen wir natürlich viel Erfolg bei ihren neuen Aufgaben.

Im musikalischen und kulturellen Bereich liegen Licht und Schatten sehr eng beieinander. In der Landesmusikschule, an der ca. 230 Schüler unterrichtet werden, wird der Festsaal im akustischen Bereich und hinsichtlich der Bühnentechnik modernisiert. Die Kosten dafür betragen ca. € 100.000,--. Die Arbeiten sollen in den Sommerferien umgesetzt werden. Positiv auch die Entwicklung der Marktmusik Frankenmarkt. Sehr viele junge Bürger finden hier unter der Leitung von Kapellmeister Manuel Kofler eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Belohnt wurden die umfangreichen Aktivitäten durch eine neue Tracht im Jahr 2016. Aber auch das Schloss Stauff bildet einen kulturellen Mittelpunkt. Neben dem Marktmuseum und stetig steigenden Trauungen im Trauungssaal sorgen die zahlreichen Veranstaltungen im Schlossareal für eine Bereicherung der kulturellen und gesellschaftlichen Struktur von Frankenmarkt. 

Höhepunkt jedes Jahr ist der Adventmarkt, der ein einzigartiges Ambiente bildet. Ich möchte hiermit allen Organisatoren und deren Helferinnen und Helfern danken. Massiv getrübt wurde das Jahr jedoch durch die Auflösung des Kulturforums Frankenmarkt mit Jahresende 2016. Leider hat sich niemand gefunden, der die wertvolle und exklusive Arbeit dieses Vereins unter Obfrau Margit Winkler fortführt. Es sei auf diesem Wege allen Mitgliedern des Kulturforums für die jahrelange hervorragende Arbeit gedankt. Ich darf alle Frankenmarkterinnen und Frankenmarkter aufrufen, das Kulturforum wieder aufleben zu lassen und dieses kulturelle Loch mit „neuen“ bzw. vielleicht auch wieder „alten“ aktiven Kulturbegeisterten zu füllen. Die Marktgemeinde Frankenmarkt wird auch diesen Personen wieder die nötige Unterstützung zukommen lassen. 

Alle Jahre wieder fallen auch im Bereich des Straßenbaus und dem Rad- und Gehwegenetz erhebliche Kosten an. So wurden auch im Jahr 2016 für diesen Bereich mehr als ca. € 350.000,-- investiert. Neben der Staubfreimachung von Siedlungsstraßen (Danzenreith – Gründe Wielend und Zufahrt Lohinger, Marktfeldstraße, Dr. Winkler-Straße, Schatzgründe, Oberflächenwasserableitung Pointenstraße, Sanierung Teilstück Karl-Neuber-Weg) wurde auch mit der Herstellung einer Gehwegverbindung von Danzenreith nach Emming begonnen. Diese Arbeiten werden im Frühjahr 2017 abgeschlossen. 

Aber auch viele kleinere Vorhaben sind während des Jahres abzuwickeln. Die Marktgemeinde Frankenmarkt ist bestrebt, den Bürgern ein funktionierendes und gut erhaltenes Straßen- und Gehwegnetz anzubieten. Es gibt immer wieder Wünsche und Anregungen zu Verbesserungen und Änderungen, trotz aller Bemühungen können wir beim besten Willen nicht alle Projekte auf einmal verwirklichen und ersuchen dafür um Verständnis. Zur Verbesserung der Infrastruktur für den Bauhof plant die Marktgemeinde Frankenmarkt den Ankauf des Bürogebäudes der ehemaligen Güterwegmeisterei Frankenmarkt in der Ortschaft Auleiten. Das Bürogebäude wird um € 126.000.- angekauft. Dazu werden ca. 50% Landesmittel gewährt. Die Abwicklung ist für das Frühjahr 2017 geplant.  

In weiterer Folge sollen hier Garagen für die Bauhoffahrzeuge entstehen. Ein weiteres kleines „Geschenk“ werden die Bauhofarbeiter Anfang 2017 erhalten, denn das 16 Jahre alte Schmalspurfahrzeug „BOKI“ wird durch ein nagelneues Fahrzeug ersetzt. Die Kosten hierfür belaufen sich auf nicht unbeträchtliche € 90.000,—. 

Ein Umbruch fand 2016 im Bereich der Abfallbeseitigung statt. So wurde im Frühjahr 2016 die haushaltsnahe Abfallentsorgung für Altpapier und Verpackungsmaterial eingeführt. Trotz aller Unkenrufe und Bedenken hat sich das neue System sehr gut bewährt. Dem nicht genug, wurden mit 01. April 2016 auch die Abfuhrintervalle für die Restmüllentsorgung reduziert und umgestellt. Früher gab es eine 1-, 2-, 4 und 6-wöchige Abfuhr, jetzt gibt es nur mehr eine 3- und eine 6-wöchige Abfuhr. Ziel war und ist es, die Verwertung von Altstoffen für die Wiederverwertung zu steigern und das Restmüllvolumen zu reduzieren. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass dieses Ziel auch erreicht wurde. Durch diese Maßnahmen konnten im Jahr 2016 die gesammelten Reststoffmengen um ca. 10 % reduziert werden. Natürlich waren diese Umstellungen auch mit einem enormen Verwaltungsaufwand verbunden. Ca. 1.100 Objekte bzw. 1.550 Haushalte wurden mit neuen Altpapiertonnen und „Gelben Säcken“ bzw. auch mit neuen und größeren Restmülltonnen versorgt. Es darf hier auch den damit betrauten Bediensteten im Gemeindeamt sowie der gesamten Bevölkerung für die aktive und vor allem zeitgerechte Erledigung und Mithilfe gedankt werden.

Alle Jahre wieder sind auch im Kanal- und Wasserleitungsbereich erhebliche Reparaturen und Investitionen notwendig.  

Im Wasserleitungsbereich wurden wieder Neuverlegungen bzw. Reparaturen von Wasserleitungen durchgeführt. So musste im Bereich der Auleitenstraße die Hauptleitung auf einer Länge von ca. 100m neu verlegt werden. Auch im Bereich der Fornacherstraße und im Marktfeld wurden die Leitungen erneuert und Ringschlüsse für eine höhere Versorgungssicherheit hergestellt. Es steht jedoch auch ein Großprojekt vor der Tür. Im Bereich westlich von Raspoldsedt soll ein weiterer Brunnen als zweites Standbein realisiert werden. Es soll ein Brunnen mit einer Tiefe von ca. 110 m gebohrt werden. 

Damit steht neben dem „Badbrunnen“ im Freizeitzentrum ein zweiter gleichwertiger Wasserspender zur Verfügung. Die Planungen dazu gehen dem Ende zu, es ist mit der Einreichung zur wasserrechtlichen Bewilligung im 1. Halbjahr 2017 zu rechnen. Neben diesem Brunnen sind auch Verbindungsleitungen vom Brunnen nach Raspoldsedt und von Moos bis zur „Stallinger-Brücke“ notwendig. Weiters sollen auch noch kleinere Netzzusammenschlüsse zur Verbesserung der Versorgungssicherheit umgesetzt werden. Die Kosten für dieses Projekt werden sich auf ca. € 700.000,— belaufen. Die Umsetzung wäre ab dem Jahr 2018 geplant.

Im Kanalbereich wurden ebenfalls mehrere Projekte umgesetzt. So wurde die Kläranlage auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Es können nun 20.000 EGW (Einwohnergleichwerte) entsorgt, verarbeitet und gereinigt werden. Diese Investition in der Höhe von ca. € 500.000,— dient sowohl der Standortsicherung der Betriebe als auch der Abdeckung von Siedlungsentwicklungen von Frankenmarkt.  

Dem Wunsch der Bewohner von Piereth konnte mit der Kanalerweiterung von Gstocket nach Piereth nachgekommen werden. Nach etwas mehr als einem halben Jahr Bauzeit konnten ca. 25 Objekte an das öffentliche Kanalnetz der Marktgemeinde Frankenmarkt angeschlossen werden. Die Baukosten für dieses mehr als 2 km lange Teilstück belaufen sich auf ca. € 750.000,—. Es sei hier vor allem den Bewohner der Ortschaften Gstocket und Piereth für das Verständnis für die Unannehmlichkeiten während der Bauzeit gedankt. Es war an einigen Tagen alles andere als angenehm. Leider spielte die Witterung an wichtigen Tagen der Bauzeit verrückt und die Anrainer drohten im Dreck zu versinken. Beachtenswert die Geduld und das Verständnis, denn trotz dieser Misere wurde keine einzige Beschwerde an das Gemeindeamt gerichtet. Vielen Dank! 

Neben diesen Großprojekten muss auch der normale Instandhaltungsaufwand abgedeckt und abgearbeitet werden. So wurde das Kanalnetz Frankenmarkt Nord (Zone I) nach durchgeführten Dichtheitsproben und Kamerabefahrungen saniert. Der Kostenaufwand dafür betrug ca. € 100.000.- Euro. Diese Arbeiten werden 2017 bzw. eventuell 2018 auch für den Bereich Frankenmarkt Süd (Zone II) auszuführen sein. Mit diesem Projekt sollten im Kanalbereich die größten Investitionen getätigt sein. Natürlich werden im Kanal- bzw. Kläranlagenbereich immer wieder „kleinere“ Investitionen und Reparaturen notwendig sein, doch die wirklich großen Projekte müssten für einige Jahre abgearbeitet sein.

Einen riesigen Budgetanteil nimmt mittlerweile unser Alten- und Pflegeheim ein. Der Budgetrahmen beläuft sich schon fast auf € 3,000.000,--. Etwa 75 Mitarbeiter, voll- bzw. teilzeitbeschäftigt, kümmern sich um das Wohl unserer älteren Generation. Natürlich fallen in einem solchen Betrieb auch immer wieder Reparatur- bzw. Verbesserungsarbeiten an. Diesen Erfordernissen wird natürlich immer zeitgerecht und gesetzeskonform nachgekommen. Unserem Personal unter der Führung von Heimleiter Mag. Christoph Strobl und Pflegedienstleiterin Gertraud Hofer sei auf diesem Weg für die aufopfernde und sicherlich nicht immer einfache Arbeit besonders gedankt. 

Nicht unerhebliche Investitionen werden auch im Freizeitbereich getätigt. So wurden im Jahr 2016 die Chlorgranulat-Anlage und einige Pumpen im Freibad mit einem Kostenaufwand von ca. € 60.000,-- erneuert. Damit kann Energie gespart und auch die Sicherheit erhöht werden. Im Jahr 2017 ist die Erneuerung des Daches samt Solaranlage geplant. 

Die Kosten dafür betragen ca. € 80.000,--. Nach der Erneuerung der Zaunanlage im Bereich des Freibades und der Sportanlage wurde noch im Dezember mit der Zaunerneuerung bei der Tennisanlage begonnen. Auch hierfür fallen Kosten von ca. € 50.000,-- an. Die Arbeiten sind durch die günstige Witterung in den letzten Wochen bereits sehr weit fortgeschritten sodass die Tennisanlage im Frühling wieder ungestört genützt werden kann.  

Neben diesen Vorhaben müssen auch noch Anschaffungen und Instandhaltungen in den verschiedensten Bereichen getätigt werden.  

Im Jahr 2016 wurden ca. € 10,650.000,— abgewickelt, im Jahr 2017 wird dieser Betrag auf über € 11,000.000,—steigen. 

Nachstehend ein kurzer Überblick über die wichtigsten Ausgaben:

Vertretungskörper und allgemeine Verwaltung inkl. Pensionsvorsorgen € 920.000,--
öffentliche Ordnung und Sicherheit (Feuerwehr, u.a.) €  80.000,--
Volksschule € 126.000,--
Neue Mittelschule €  392.000,--
Berufsschulen € 15.000,--
Kindergärten € 240.000,--
Hort € 122.000,--
Sport und Sporthalle € 203.000,--
Musikschule € 47.000,--
sonstige kulturelle Einrichtungen € 79.000,--
Ortsbildpflege € 53.000,--
Essen auf Rädern € 29.000,--
Jugendbetreuung € 37.000,--
Sozialhilfeverbandsumlage € 1,052.000,--
Gesundheit und Krankenanstalten € 848.000,--
laufender Straßenerhaltungsaufwand, Bauhof und Schutzwasserbau € 518.000,--
Verkehrsverbund und ÖBB-Lärmschutz € 35.000,--
Landwirtschaft € 12.000,--
Tourismus € 5.000,--
Müllentsorgung € 250.000,--
Winterdienst € 75.000,--
Straßenbeleuchtung € 50.000,--
Freibad € 250.000,--
Wasserversorgung € 253.000,--
Abwasserentsorgung € 1,016.000,--
Alten- und Pflegeheim Frankenmarkt € 2,989.000,--
Landesumlage € 283.000,--

Aus diesen Zahlen ist ersichtlich, dass die Aufgaben der Marktgemeinde Frankenmarkt sehr vielschichtig und umfangreich sind. Es ist natürlich oberstes Ziel der Gemeinde, diese Mittel so effizient wie möglich einzusetzen und vor allem das Gemeindeeigentum nachhaltig zu sichern und auf den besten Stand zu bringen bzw. zu erhalten. Viele werden sich natürlich fragen, wie können all diese Projekte finanziert und abgewickelt werden? Neben der Kommunalsteuer der heimischen Wirtschaft und die Unterstützung des Landes Oberösterreich haben wir die niedrigen Zinsen für günstige Kredite genützt. Die anschließende Tabelle zeigt die positive Entwicklung der Pro-Kopf-Verschuldung Frankenmarkts.

Finanzjahr 1995: Einnahmen ordentlicher Haushalt € 3,588.800,-- | Schuldenstand € 6,158.100,-- | Verschuldungsgrad 172,70 %

Finanzjahr 2005: Einnahmen ordentlicher Haushalt € 7,566.500,-- | Schuldenstand € 7,631.700,-- | Verschuldungsgrad 101,00 %

Finanzjahr 2016: Einnahmen ordentlicher Haushalt € 10,655.500,--  | Schuldenstand € 10,400.000,-- | Verschuldungsgrad 97,60 %

Finanzjahr 2021: Einnahmen ordentlicher Haushalt € 12,000.000,-- | Schuldenstand € 5,880.000,-- | Verschuldungsgrad 49,00 %

Alleine diese Entwicklung zeigt, dass hier nicht zukunftsraubende Investitionen gemacht wurden, sondern dass hier nachhaltige Arbeit zu Gunsten unserer nächsten Generation umgesetzt wurde. 

Dass nicht alles auf einmal passieren kann, liegt in der Natur der Sache. Durch die Wirtschafts- und Finanzkrisen in den letzten Jahren hat sich der finanzielle Spielraum der Marktgemeinde Frankenmarkt massiv verschlechtert. Die letzten Jahre lassen jedoch wieder etwas Optimismus aufkommen, daher kann auch das Umsetzungstempo wieder etwas gesteigert werden. 

Die Marktgemeinde Frankenmarkt ist in der Lage, kleinere Projekte innerhalb von wenigen Jahren umzusetzen, somit sind die Wartezeiten nicht mehr allzu lange. Bei größeren Projekten kann dies noch immer etwas länger dauern, nicht zuletzt auch, da hier Bewilligungen und Zustimmungen des Landes Oberösterreich notwendig sind und diese erfahrungsgemäß etwas Zeit brauchen. Dies vor allem dann, wenn man auch noch finanzielle Mittel in Anspruch nehmen will. Der Bevölkerung und den Bürgern von Frankenmarkt sei für das Verständnis bei Behinderungen durch die Umsetzung von Gemeindeprojekten gedankt. Es ist nicht immer leicht, wenn es durch Bauarbeiten zu Einschnitten und Verschmutzungen kommt. Damit ist leider auch ein persönlicher Mehraufwand gegeben, doch können wir versichern, dass wir diesen so gering und erträglich wie möglich halten. 

Frankenmarkt soll sich auch im wirtschaftlichen Bereich stetig entwickeln können und hier sei besonders das Gebiet westlich von Frankenmarkt erwähnt. Hier besteht ein großes Entwicklungspotential. Ein ganz großer Dank gebührt der Frankenmarkter Wirtschaft, sie leistet nicht nur einen großen Beitrag zum Budget der Marktgemeinde Frankenmarkt, sie sichert auch ca. 1.900 Arbeitsplätze in unserem Ort. Wir danken den Verantwortlichen für die hervorragende und konstruktive Zusammenarbeit. 2017 und in den Folgejahren stehen wieder einige größere Projekte an. Dies zeigt, dass sich einerseits die Betriebe in Frankenmarkt sehr positiv entwickeln bzw. die Marktgemeinde Frankenmarkt die Wirtschaft mit der notwendigen Infrastruktur unterstützt bzw. sonstige Hilfestellungen leistet.  

Ein brisantes Thema stellt in den kommenden Jahren sicherlich die geplante Umfahrung von Frankenmarkt dar. Das vom Land Oberösterreich zu planende und umzusetzende Projekt wird noch dauern. Nach den Landtagswahlen wurden mit dem neuen verantwortlichen Landespolitiker die Gespräche wieder aufgenommen. Es wurde uns eine erneute Prüfung entlang der Bahn zugesagt, ein Ergebnis steht noch aus. Es muss Ziel sein, für Frankenmarkt eine erträgliche Lösung für die Umfahrung zu finden. 

Es ist schwierig bei dieser Anzahl und diesem Umfang von Projekten einzelnen Personen zu danken. Der Dank gilt daher vor allem der Bevölkerung von Frankenmarkt, die immer wieder ein offenes Ohr für die Anliegen der Gemeinde hat und auch so manche Erschwernisse und Behinderungen mit Geduld und Verständnis erträgt. Aber auch allen Mitarbeitern der Gemeinde, verteilt auf alle Bereiche, sei gedankt für die hervorragende Arbeit zum Wohle der Bevölkerung von Frankenmarkt. Nur gemeinsam sind wir stark und das zeigt auch dieser Bericht von 2016. 

Manfred Hadinger
Bürgermeister